Informationen gemäß Pressemitteilung des Regierungspräsidiums vom 07.04.2025
Die Arbeiten zur Sanierung der Hangrutschungen an der Gammelshäuser Steige dauern voraussichtlich noch bis Mitte Mai 2025. Am 16. Mai 2025 soll die Steige für den Verkehr wieder freigegeben werden.
Das Regierungspräsidium Stuttgart hatte im Januar 2024 mit den Sanierungsarbeiten von vier Hangrutschungen an der Gammelshäuser Steige begonnen, die ursprünglich bis Sommer 2024 hätten fertig gestellt sein sollen. Durch die Starkregenereignisse Anfang Juni 2024 kam es jedoch zu weiteren Hangrutschungen außerhalb des Baustellenbereichs. In Folge dieser Hangrutschungen war eine Verkehrsfreigabe der Gammelshauser Steige seither nicht möglich, da die Standsicherheit der Fahrbahn nicht gewährleistet war.
Nach umfangreichen Vorarbeiten wie Erkundungsbohrungen, geotechnischen Untersuchungen und Planungen wurde zur Sicherung der zusätzlichen Hangrutschungen direkt an der L 1217 eine etwa 50 Meter lange rückverhängte Bohrpfahlwand mit Betonbalken erstellt, die eine bestehende durch die Rutschung beschädigte Bohrpfahlwand ersetzt. Die 29 Bohrpfähle der neuen Bohrpfahlwand ragen bis zu 18 Metern in die Tiefe. Aus statischen Gründen musste die neue Bohrpfahlwand mit bis zu 28 Meter langen Mikropfählen in das anstehende Gebirge rückverankert werden.
Zudem wurde eine weitere Rutschung auf einem unterhalb der L 1217 gelegenen Grundstück auf einer Länge von rund 15 Metern mit dem Hydro-Zementations-Verfahren gesichert. Hierdurch wird gleichzeitig auch der Straßenkörper durch in den Hang eingebaute Stützscheiben stabilisiert.
Anstehende Bauarbeiten
Nachdem die eigentlichen Hangrutschungen mittlerweile saniert sind, wird derzeit der beschädigte Kopfbalken instandgesetzt. Hierzu wird die bestehende Betonoberfläche durch Höchstdruckwasserstrahlen auf einer Länge von 50 Metern in einer Tiefe von etwa 10 bis 15 Zentimetern abgetragen. Nach Freilegen und Vorbereiten der Anschlussbewehrung müssen aus statischen Gründen zur Aufnahme der Lasten der Schutzplanken knapp 1000 Löcher zum Einbau von Verbundanker gebohrt werden, erst danach kann die neue Oberflächen betoniert werden.
Die Restarbeiten wie die Wiederherstellung des Straßenoberbaues, das Versetzen der Bordsteine sowie die Schutzplanken- und Markierungsarbeiten werden im Anschluss ausgeführt und sind voraussichtlich bis Freitag, 16. Mai 2025, abgeschlossen.
Umleitungsstrecken
- Die Umleitung verläuft wie bisher von Gammelshausen über die K 1446 nach Dürnau, von Dürnau über die K 1446 nach Bad Boll und von Bad Boll über die K 1429 und die L 1213 nach Gruibingen. Die Umleitung in Gegenrichtung erfolgt analog.
- Die Strecke Gammelshausen nach Auendorf über die L 1217 Gammelshauser Steige und die K 1448 ist von der Sperrung nicht betroffen.
- Der Sattelparkplatz sowie der Flugplatz Gruibingen-Nortel können weiterhin aus Richtung Gruibingen angefahren werden.
Öffentlicher Personennahverkehr
Die Schul- und Linienbusse der Linie 981 müssen weiterhin zwischen Gammelshausen und Gruibingen umgeleitet werden, wodurch es zu Änderungen und Verspätungen im Fahrplan kommt. Die Haltestellen „Kirche“, „Kreuzung Gruibingen Auendorf“ und „Kornbergsattel“ können während der Umleitung nicht bedient werden. In Gammelshausen erfolgt der Einstieg in Richtung Göppingen an der Haltestelle „Kreisverkehr Pos. 4“ in der Dürnauer Straße. In Richtung Gruibingen hält der Bus an der Haltestelle „Kreisverkehr Pos. 3“. Das Regierungspräsidium Stuttgart bittet die Nutzerinnen und Nutzer des ÖPNV sich über Änderungen im Fahrplan unter www.vvs.de zu informieren.
Das Land Baden-Württemberg investiert mit der Maßnahme rund 1,3 Millionen Euro in den Erhalt der Infrastruktur. Die zusätzlichen Kosten, die durch die erneuten Hangrutschungen entstanden sind, betragen voraussichtlich rund 1,5 Millionen Euro.
Das Regierungspräsidium Stuttgart bittet alle Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer um ihr Verständnis für die Beeinträchtigungen während der Bauzeit.