Im Rahmen der jüngsten Sitzung des Gemeinderates am 13. Dezember stand nach Aussage von Bürgermeister Daniel Kohl ein „durchaus historischer Moment für die Gammelshäuser Kommunalpolitik“ an, denn er durfte die Verabschiedung des langjährigen Gemeinderatsmitglieds Hans Hohlbauch vornehmen, der um vorzeitiges Ausscheiden gebeten hatte. Hohlbauch habe sich um die Geschicke der Gemeinde verdient gemacht und sich für sie stets mit ganzer Kraft eingesetzt, seit 38 Jahren.
Hans Hohlbauch (links) wurde für 38 Jahre kommunalpolitisches Wirken von Bürgermeister Daniel Kohl geehrt.
Kohl erinnerte an das Jahr 1984, in dem der Liter Normalbenzin 1,30 DM gekostet hatte, der VfB Stuttgart Deutscher Meister wurde, die Anschnallpflicht in Deutschland eingeführt wurde und die Worte des Jahres „Waldsterben“ und „Umweltauto“ lauteten. Bürgermeister Kohl selbst sei erstmals auf einem Ultraschallbild zu sehen gewesen, als Hans Hohlbauch als „Rei´gschmeckter aus Holzheim“ am 28. Oktober 1984 der Einzug in den Gammelshäuser Gemeinderat gelang. Fortan sei Hohlbauch seiner Wahlheimat treu verbunden gewesen und habe sich für deren Belange eingesetzt, u. a. als Mitglied im Bauausschuss, als langjähriger Vertreter des Gemeinderates in der Verbandsversammlung des Gemeindeverwaltungsverbandes „Raum Bad Boll“ und zeitweise auch als 2. stellvertretender Bürgermeister. 38 Jahre Kommunalpolitik bedeuteten nach Aussage Kohls unzählige große und kleine Projekte, wie z. B. die Modernisierung des Rathauses, den Bau der Aussegnungshalle, den Neubau des Kindergartens „Regenbogen“, Hochwasserschutzmaßnahmen, die Umgestaltung der Kreuzung Hauptstraße/Dürnauer Straße mit der Errichtung eines Kreisverkehrs, die Ansiedlung des Aldi, den Umbau des Gemeindehauses, die Umsetzung des Projektes „Kinderhaus“ mit U3-Betreuung, die Modernisierung des Hochbehälters „Halden“ mit einer Ultrafiltrationsanlage, die Zentralisierung des Bauhofes mit Hallenneubau, Unterstützung der örtlichen Feuerwehr mit dem Kauf eines neuen Löschfahrzeuges, zahlreiche Sanierungen von Gemeindestraßen, die Entwicklung der Baugebiete „Letten I“ und „Letten II“, Verkehrsthemen mit Lärmaktionsplan, die Umsetzung mehrerer Nachverdichtungskonzepte und vieles mehr.
Weit über 400 Sitzungen des Gemeinderates und der Verbände hätte Hans Hohlbauch absolviert und oftmals gewinnbringend begleitet. Kohl attestierte hierbei dem scheidenden Rat durchaus, hin und wieder verwaltungskritisch gewesen zu sein und die insgesamt drei Bürgermeister gerne auch das eine oder andere Mal aus der Reserve gelockt zu haben.
Kohl weiter: „Und waren auch wir zwei uns in den letzten fast 10 Jahren der Zusammenarbeit in der Sache nicht immer einig, so schätzte ich an Ihnen immer enorm, dass nach einer harten Diskussion oder dem zähen Ringen nach einer Mehrheit die Wogen auch wieder ganz schnell geglättet waren.“ Ob im Nachhaltigkeitsbeirat, im Personalausschuss oder als Sprecher lärmgeplagter Anwohner – Herr Hohlbauch war stets engagiert und an der Sache interessiert. Hierfür zollte ihm Bürgermeister Daniel Kohl und der gesamte Gemeinderat Respekt und Anerkennung.
Hans Hohlbauch selbst, der in wenigen Tagen seinen 77. Geburtstag feiern wird, bedankte sich für 38 tolle und interessante Jahre im Gemeinderat und machte keinen Hehl daraus, dass ihm die Gremienarbeit sicher ein Stück weit fehlen werde. Er wünschte der Gemeinde weiterhin eine gute Entwicklung und allen Kolleginnen und Kollegen viel Gesundheit.