Freigabe von Sitzungsprotokollen
Gemeinderat gab das Sitzungsprotokoll vom 1. Juli 2025 einstimmig frei.
Frageviertelstunde für die Einwohnerschaft
Anwesende Einwohner stellten keine Fragen.
Bauliche Schutzmaßnahmen gegen Hochwasser und Starkregen
Bürgermeister Daniel Kohl erinnerte eingangs anhand von Fotos an die Nacht des Hochwassers vom 31. Mai auf den 1. Juni 2024. Auch in Gammelshausen waren seinerzeit Feuerwehr, Bauhof, Kohl selbst und viele Freiwillige aus dem Ort die ganze Nacht im Einsatz. Wenn auch im Vergleich zum unteren und oberen Filstal die Schäden in Gammelshausen verhältnismäßig gering waren, vollgelaufene Keller und eine überflutete Scheuer waren auch hier zu verzeichnen – und dies in Gebäuden, die bereits zum wiederholten Male in Mitleidenschaft gezogen wurden. Für Gemeinderat und Verwaltung war im Zuge der Nachbetrachtung des Schadensereignisses klar, dass die Gemeinde hier zeitnah handeln muss. Nach mehreren Erörterungen im Bauausschuss unter Beteiligung des Landratsamtes, der Freiwilligen Feuerwehr, des Bauhofs, betroffener Anwohner und Wolfgang Scheiring vom Verbandsbauamt schlug die Gemeinde nun entsprechende Maßnahmen vor. Kohl erläuterte, dass allen Beteiligten klar war, das Problem „von oben her“ angehen zu müssen. Denn „das, was oben kontrolliert abfließen kann, entlastet uns unten“, sagte Kohl in Bezug auf das Bestreben der Gemeinde, am Bacheinlauf beim Bauhofgebäude einen Rechen samt Schieber anfertigen zu lassen.
Das Gremium begrüßte einstimmig diese Maßnahme. Wie das Bauhofgebäude bei einem Einsatz des Schiebers und somit bei Umleitung des Wassers Richtung Flutmulde gesichert wird, muss im Detail noch geklärt werden. Ebenso diskutiert wurden mobile Schutzwände oder eine entsprechende Betonmauer.
Weitere Maßnahmen zum Hochwasserschutz, die das Gremium diskutierte, betrafen den Bereich Kirchstraße 14. Durch das Abflachen des Geländes könne man, so Verbandsbaumeister Scheiring und Bauhofleiter Mühlhäuser, eine Durchflusserweiterung erreichen. Auch seien mobile Schutzwände hier denkbar. Das Gremium priorisierte vorerst den Einbau eines Rechens samt Schieber am Bauhof.
Anpassung der Friedhofs- und Bestattungsgebühren zum 1. Januar 2026
„Wir sind nach der Gemeindeordnung dazu verpflichtet, Einnahmemöglichkeiten angemessen auszuschöpfen“, so Bürgermeister Kohl zu Beginn der Beratungen. Die letztmalige Anpassung der Friedhofs- und Bestattungsgebühren erfolgte zum 1. Januar 2023. Die detaillierten Kalkulationen stellte Verbandskämmerin Michelle Gröbel vor. Sie wies insbesondere darauf hin, dass im Bestattungswesen ein Kostendeckungsgrad von bis zu 100 % möglich sei; durch die vorgeschlagenen Erhöhungen würde man 2026 einen durchschnittlichen Kostendeckungsgrad von 46,44 % erzielen. In den letzten Jahren schwankte dieser zwischen 36 und 48 %. Die Steigerung der Ausgaben sei u. a. auf erhöhte Bauhofleistungen zurückzuführen, wodurch sich aber auch die Infrastruktur deutlich verbessert habe. Ein Sprecher wies darauf hin, dass Gammelshausen eine Gemeinde mit wenig finanziellen Steuerungsmöglichkeiten sei und dass er sich auch eine Gebührenkalkulation mit einem Kostendeckungsgrad von 60 % vorstellen könne. Dem widersprach ein anderer Sprecher deutlich: die Erhöhung müsse maßvoll sein; ein Todesfall sei eine schwierige Situation, bei dem der Sozialgedanke gelte und somit nur eine angemessene Eigenbeteiligung gelten solle. Kohl betonte, dass die Verwaltung bei schwierigen finanziellen Verhältnissen stets einvernehmliche Lösungen mit den betroffenen Familien gefunden habe (z. B. Stundungsvereinbarungen). Mit leichten Korrekturen zu den von der Verwaltung vorgeschlagenen Sätzen beschloss das Gremium einstimmig die neue Friedhofssatzung, dessen angepassten Sätze ab 1. Januar 2026 gelten werden.
Bekanntgaben und Verschiedenes
Hierzu berichtete Bürgermeister Kohl, dass sich die Gemeinde bei der Volksbank Göppingen um Fördermittel zur Einrichtung eines Jugendraums beworben habe. Sehr erfreut sei man laut dem Vorsitzenden, dass nach der Steige-Sanierung und den Erdrutschungen in dem Bereich nunmehr seit 17. Juli 2025 wieder Eigenwasser produziert werde und somit die eigenen Quellen wieder an das Wassernetz gehen konnten.